Urzeitgeschichte der Bienen

Urzeitgeschichte der Bienen

Vor..Mill JahrenZeitalterUnterteilungPflanzen, Insekten
0,6ErdneuzeitQuartär Jetztzeit EiszeitHeutige Biene
60(Känozoikum)TertiärErste soziale Bienen
115Erdmittelalter (Mesozoikum)KreideErste Blütenpflanzen
175Erdmittelalter (Mesozoikum)JuraErste Hautpflügler
230Erdmittelalter (Mesozoikum) TriasAufschwung der Wirbeltiere, Knochenfische
300ErdaltertumPaläozoikumZeitalter der Trilobiten, Fische, Amphibien

Als Stammvater der Insekten gelten die im Silur vor etwa 420 Millionen Jahren lebenden Euthycarcioniden. Sie gehören zu den ersten Tierarten, die vom Wasser aus das Festland eroberten. Die Euthycarcioniden ähnelten heutigen Kakerlaken, jagten und fraßen kleinere Tiere und liefen auf elf Paar Beinen. Die ältesten Ahnen der heutigen Bienen sind ab der Kreidezeit (vor etwa 135 bis 65 Millionen Jahren) nachweisbar. Sie verfügten noch nicht über zum Sammeln von Blütenstaub geeignete „Körbchen“ an den Hinterbeinen. 100 Millionen Jahren: „älteste gefundenen Biene“ Melittosphex burmensis. Ein Bernsteineinschluss gefunden von Entomologen der Oregon-State-Universität, im nördlichen Myanmar. Zu Lebzeiten von Melittosphex stand der Pflanzengesellschaft der „Bedecktsamern“, die Eroberung der Welt noch bevor – sie haben vor etwa 110 Millionen Jahren ihren Siegeszug begonnen. Sie hätten  nie erfolgreich sein können, wären nicht die Bienen gewesen. Der Aufstieg der Blütenstaub sammelnden Kerbtiers ging untrennbar mit dem der heute blühenden Pflanzen einher. 90 Millionen Jahren: Bernsteinfund aus New Jersey USA, Einschluß einer Arbeiterin aus der Gattung der Trigona. Dieser Fund ist der älteste Fund einer sozial, hochentwickelten Biene. Ähnliche Gattungen der Trigona gibt es heute noch in Südamerika. 45 Millionen Jahren: Ältester Fund einer Honigbienen aus dem Eckfelder – Maar in der Eifel (Fossiel 9mm).

Honigbiene Eckfelder Maar 45 Millionen Jahre

Eckfeld-Apis aus dem erdgeschichtlichen Zeitalter „Eozän“  in diese Zeit fällt die Sprunghafte Entwicklung der Säugetiere (u.a. Primaten) 40 Millionen Jahren: Honigbiene in den Bernsteinfunden an der Ostseeküste.

Bernsteinbiene Ostseeküste 60 Millionen Jahre

Die Entstehung des „brennenden“ Steines beginnt vor 60 Mill. Jahren. Damals überzogen riesige Waldgebiete das heutige Schweden und Finnland. Bäume sonderten bei Verletzung Harz ab, das sich zu Bernstein verhärtet. Mit den Gletschern der Eiszeiten gelangte der Bernstein in seine Lagergebiete in Nord- und Ostsee. 25 Millionen Jahren: Tertiärzeit – Zeit der Entstehung der Großfalten in der Erdrinde (Alpen Pyrenäen Himalaya).

Urbiene von Rott 12 Millionen Jahre

Auf diesen Zeitraum gehen die Funde versteinerter Bienen zurück. Hier die berühmte Urbiene von Rott aus dem reihnischen Siebengebirge. (Ruttner 1991) 12 Millionen Jahren: Jungtertiär- Bienenfund aus der Blätterkohle des Randecker Maars „Apis Armbruster“ Fossile Honigbiene mit typischen Apis-Merkmalen. Biene besitzt Pollensammelapparat und Wachsspiegel. Die Größe entspricht in etwa der europäischen Biene.

Hamburger Wissenschaftler: Die Ur-Biene war Europäerin. Durch Untersuchungen von fossilen Funden konnte ein Hamburger Wissenschaftler zeigen, dass die westliche Honigbiene wohl nicht aus Asien eingewandert ist, wie bisher viele Forscher annahmen. Der Hamburger Geologe und Paläontologe Ulrich Kotthoff  hat gemeinsam mit Kollegen der Universität Bonn und der University of Kansas (USA) fossile Funde von Honigbienen untersucht. Die Forscher vermaßen und verglichen dabei die Längen der Adern und ihr spezifisches Muster. Bei der Analyse von mehr als 100 Proben fanden sie heraus, dass die Honigbienen bereits vor etwa 20 Millionen Jahren in Europa eine große Formenvielfalt aufwiesen. Und wahrscheinlich von hier aus vor 19Millionen Jahren Asien besiedelten – und nicht umgekehrt, wie bisher angenommen wurde. Die Westliche Honigbiene, lebt heute mit nur einer Art – Apis mellifera – in Europa und Afrika. Von der Östlichen Honigbiene hingegen, die in Asien beheimatet ist, gibt es zwischen drei und acht Arten, da streiten sich die Quellen“, sagt Ulrich Kotthoff. Aufgrund dieses zahlenmäßigen Übergewichts hatte man bisher geglaubt, dass unsere Art ursprünglich aus Asien kommt. Kotthoff beschäftigte sich bereits in seiner Diplomarbeit in Tübingen mit fossilen Honigbienen; seit 2008 arbeitet der 37-Jährige am Institut für Geologie am Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) der Universität Hamburg. Hier hat er Zugang zur großen geologischen Sammlung des Hauses, die auch etliche in Bernstein eingeschlossene Ur-Bienen enthält. „Diese sind etwa 50 Millionen Jahre alt und die Vorläufer der späteren Honigbienen, die seit etwa 30Millionen Jahren nachgewiesen sind.