Faulbrut

Bösartige Faulbrut, Amerikanische Faulbrut

Der amerikanische Forscher White entdeck 1903 den Bazillus larvae, den Erreger der (bösartigen) Faulbrut (daher der Name „Amerikanische Faulbrut“)

Krankheit und Diagnose:

Der Erreger ist, Paenibacillus larvae larvae, ein begeißeltes, kettenbildendes, 2,5-5 µm langes, 0,7-0,8 µm breites Stäbchenbakterium, das außerhalb der Bienen in Sporenform überlebt. Die ovalen Sporen sind jahrzehntelang überlebensfähig. Für erwachsene Bienen ist der Erreger ungefährlich, er befällt nur die Brut.

Die Infektion der (bis 2Tage alten) Maden erfolgt durch Aufnahme von sporenhaltigem Futter. Einen Tag nach Aufnahme keimen die Sporen. Die hervorgehenden Bakterien durchdringen die Darmwand und vermehren sich im Blut und im Körpergewebe der Larve. Ein Teil der infizierten Jungmaden stirbt durch Blutvergiftung ab und wird von den Putzbienen entfernt. Für den Imker sichtbar wird die Krankheit erst, wenn sich die Made trotz Infektion zur Streckmade und Puppe weiterentwickelt. Die Sporen ruhen so lange ungestört im Darm der Biene und werden wieder aktiviert, wenn in der Vorpuppenzeit die larvalen Organe in der künftigen Biene umgebildet werden. Jetzt wird der ganze Körper der Made mit den Bakterien überschwemmt und es bilden sich die ansteckungsfähigen Sporen (bis zu 2,5 Milliarden Sporen in einer einzigen befallenen Larve).

Nach dem Absterben nehmen die Streckmaden, Vorpuppen und Puppen eine milchkaffeeartige Form an, die immer dunkler wird. Der Zellinhalt verwandelt sich in eine schleimige, gummiartige Masse. Sticht man mit einem Streichholz in die Zelle kann man einen oft zentimeterlangen Faden herausziehen (Streichholzprobe). Die Zelldeckel sinken häufig über den kranken Maden, Puppen ein und zeigen einen feucht-schimmernden Glanz, und bekommen Löcher. Zuletzt trocknet der Zellinhalt zu einem schwarzbraunen Schorf ein. Er liegt in der unteren Zellrinne und ist nur schwer zu entfernen.

Wege der Weiterverbreitung:

Verbreitung durch die Bienen bei Räuberei und Aufnahme von (Auslands) Honigresten in Glascontainern und auf Deponien. Durch den Imker bei Wabentausch, Völkervereinigung, Verfüttern von verseuchtem Futter; Verwenden von verseuchtem Wachses und verseuchten Beuten. Faulbrutsporen bleiben auch außerhalb des Volkes jahrzehntelang am Leben, halten Trockenheit, Nässe, Hitze und Kälte aus.

Bekämpfung:

BefalleneVölker abschwefeln, Bienen und Brutwaben verbrennen; sonst Kunstschwarmverfahren. Beuten und Zubehör desinfizieren oder verbrennen.

Vorbeugen:

Nur starke Völker halten, Wabenbau erneuern ( min. 50% im Jahr). Keine fremden Honige verfüttern.

Die Faulbrut ist eine meldepflichtige Krankheit.