Melezitose Honig (Zementhonig)
Summenformel C18H32O16 C18H32O16 H2O
Melezitose ist eine Zuckerart, die im zuckerhaltigen Ausscheidungsprodukt (Honigtau) verschiedener Blattläusen vorkommt. Sie wird aus Saccharose und Glucose gebildet, Ameisen werden durch diese Ausscheidungen als Beschützer der Blattläuse angelockt. Melezitose gehört zu den Kohlenhydraten und ist ein Dreifachzucker, bestehend aus zwei Molekülen Glucose und einem Molekül Fructose. Zum ersten Mal wurde Melezitose 1833 von Bonastre in einem Auszug der Lärche gefunden (Lärche heißt auf Französisch „le meleze“, deshalb der Name).
Problem beim Honig. In der Imkerei tritt bei Waldhonig (aus Honigtau) gelegentlich der Effekt auf, dass neben der Fructose und Glucose ein Anteil von bis 12 % an Melezitose vorhanden ist. Dies führt zu einer schnellen Kristallisierung des Honigs im Honigraum des Bienenvolks, so dass er meist nicht mehr geerntet werden kann.
Dieser Honig wird als Melezitosehonig oder Zementhonig bezeichnet.
Was mit Melezitosehonig tun? Honigwaben den Winter über in Leerzargen lagern. Im Frühjahr die Waben in warmes Wasser tauchen und in die unteren Bruträume der Bienenvölker zurück hängen. Die Bienen tragen die Waben leer, vermischen den Honig mit der neuen Tracht (Honig) und speichern ihn im Honigraum. Es entsteht ein besonders schmackhafter neuer Honig.
Was tun, wenn der „Zementhonig“ in den Waben sitzt? Falls der Honig noch nicht ganz fest ist, kann man auch versuchen, ihn auszupressen oder zu schleudern ansonsten bleibt einem nur noch das „Umtragen lassen“. Hierzu ist es wichtig, verdeckelte Waben zuvor zu entdeckeln und anschließend zu wässern. Das kann entweder durch kurzes Eintauchen in Waser oder durch Besprühen erfolgen. Diese Waben werden nun in lockerem Abstand zueinander in eine Zarge gehängt, in die von oben Licht einfallen kann. Eine Glas- oder Plexiglasscheibe oder eine durchsichtige Folie mit aufgelegtem Absperrgitter sind hierfür geeignet. Vorsicht: Es muss unbedingt beschattet werden, sonst wird aus dem Aufbau ein Sonnenwachsschmelzer! Die Waben sollten nicht zu eng eingesetzt werden (ca. 5 Waben pro Zarge), da die Bienen sonst dazu neigen, die Waben wieder zu verdeckeln. Unter die Zarge mit den vorbereiteten Zementhonigwaben kommt eine Lichtbarriere mit Auf- und Abstiegsmöglichkeit für die Bienen. Das kann eine geöffnete Bienenflucht, Futterzarge oder eine an einer Stelle zurückgeschlagene dunkle Folie sein. Darunter sitzt ein leerer Honigraum mit ausgebauten Waben und unter einem Absperrgitter ein starkes, möglichst eng gehaltenes Volk (Quelle: Armin Spürgin).