Vermehrung von Bienenvölkern

Vermehrung von Bienenvölkern

Natürliche Vermehrung durch Schwärme: Die natürliche Vermehrung der Biene geschied durch den Schwarm. Haupt- Schwarmzeit ist der Mai und Juni in diesen Monaten bauen die Bienen so genannte Weiselzellen (Königinnenzellen, oder auch Schwarmzellen genannt).

Wabe mit einer Königinnenzelle (Weiselzelle)

Wabe mit einer geschlossenen Königinnenzelle (Weiselzelle)

Weiselzellen-Nachschaffungszellen (bei Verlust der Königin)

Nach der Verdeckelung der ersten Weiselzellen teilt sich das Bienenvolk, ein Teil verlässt den Bienenstock mit der alten Königin und bildet den Bienenschwarm. Zurück bleibt das Restvolk mit den Königinnenzellen. Nach dem Schlupf der jungen Königin(nen) kann es zur mehrmaligen Teilung des Volkes kommen. Der erste Schwarm ist der Vorschwarm, nachfolgende Schwärme sind die Nachschwärme. Durch das Sammeln zu einer Schwarmtraube entwickeln die Bienen ein neues Zusammengehörigkeitsgefühl. Von dem Schwarm fliegen die Kundschafter-Bienen aus um eine neue Wohnung zu suchen. Ist Einigung erzielt verlässt der Schwarm den Sammelplatz um den neuen Nistplatz zu beziehen.

Vorgänge im Bienenvolk: Nach dem Auszug des 1.Schwarms (Vorschwarm) mit der Altkönigin bleibt das Restvolk mit den Königinnenzellen (Weiselzellen) zurück.

Wenn die erste Jung-Königin aus ihrer Zellen schlüpfen will, vergewissert sie sich durch „Quaken“ aus der Zelle heraus, das keine andere Königin mehr im Stock ist.

Wird z.B. durch schlechtes Wetter, der Abgang des Vorschwarmes verhindert, so befindet sich noch die alte Königin im Stock, die dann mit „Tüten“ ihre Anwesenheit bekannt gibt.

Ist der Vorschwarm ausgezogen, zeigt die zuerst geschlüpfte Weisel ihre Anwesenheit durch „Tüten“ an. Die verbleibenden Königinnen in ihren noch geschlossenen Zellen antworten mit „Quaken“. Die geschlüpfte Jungkönnigin sagt also ihren Schwestern in den Zellen: „Ich bin da, bleibt wo ihr sein“. Schwärmt sie mit dem Nachschwarm aus wird das Quaken aus den Zellen nicht mehr mit Tüten beantwortet. Nun schlüpfen die anderen Königinnen.

Ist aber das Volk nicht mehr in Schwarmstimmung (kein Auszug des Nachschwarms), sticht die neue Königin ihre Schwestern in ihren Zellen ab und wird neue Stockmutter. Die Zellen werden dazu von den Bienen aufgebissen. Durch die Zellenwand kann die Königin nicht stechen.

Befindet sich das Volk noch in Schwarmstimmung, schützen die Bienen die, in ihren Zellen verbleibende Königinnen. Diese Königinnen verbleiben jetzt so lange in ihren Zellen, wie das „Tüten“ zu hören ist. Diese Königinnen werden durch ein Loch am Zelldeckel gefüttert.

Es ist ein Wechselgesang (bis 2Tage), der auch außerhalb des Bienenstockes zu hören ist.

Das „Tüten“ wird durch die Flugmuskulatur und durch Anpressen der Königin an die Wabe erzeugt. Aus der Zelle heraus kling es wie quaken. Die Bienen nehmen die Schwingungen bzw. die Vibrationen über ihre Beine wahr. Nach dem Auszug des Nachschwarmes, schlüpfen die verbleibenden Königinnen. Zuerst geschlüpfte Königinnen schließen sich oft noch dem Nachschwarm mit an. Wer die neue Stockmutter im Volk wird, entscheiden nun die Kämpfe der Jungköniginnen untereinander.

Quaken

Tüten

Quaken und Tüten


Bienenschwarm zieht aus


Bienenschwarm im Flug


Schwarmtraube


Vermehrung von Bienenvölkern durch:

Kunstschwärme Fegling: Eine Form des Kunstschwarmes ist der Fegling.  Bienen von mehreren Völkern werden von den Waben in einen Kasten abgefegt (2 bis 3 kg). Der belüftete Kasten wird geschlossen. Nach einer Stunde wird eine Königin in einem Käfig mit Futterteigverschluss hinzugegeben. (durch ein Loch im Deckel des Kastens zugehängt) Die Bienen bilden eine Schwarmtraube, am nächsten Tag kann der Schwarm in eine Beute einlogiert werden.

Freiluft-Kunstschwarm: (n. Sklenar) Über einen Tisch wird ein größeres Stück Holz zum Aufhängen (Aufketten) der Bienen an einer Schnur aufgehängt. Eine begattete Königin im Käfig wird daran befestigt, oder ein Rähmchen mit einem sogn. Zanderkäfig. Der Käfig mit der Königin soll die Tischplatte berühren. Von den zu schröpfenden Völkern werden bienenbesetzte Waben entnommen, den Bienen lässt man Zeit sich ihren Honigmagen zu füllen. Die Bienen werden von den Waben auf den Tisch gefegt. Ein Teil der Bienen fliegt zurück, ein Teil bleibt bei der Königin. Hat sich eine kleine Traube um die Königin gebildet wird die ganze Sache etwas angehoben aber nur soweit das der Kontakt zur Tischplatte nicht verloren geht. Diesen Vorgang wiederholt man  bis sich eine Schwarmtraube von 2 bis 3 kg gebildet hat, der Tisch wird entfernt. Dieser Kunstschwarm soll über Nacht hängen bleiben. Am nächsten Tag wird der Schwarm, der über Nacht ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt hat, mit der freigelassenen Königin in die neue Bienenwohnung einlogiert.

Vermehrung durch Ableger: (Brutableger) Ableger werden aus einem oder mehreren starken Völkern gebildet. Dazu werden eine oder zwei Waben mit verdeckelter Brut, eine mit jüngerer Brut, eine Eiwabe, eine Futterwabe (Honigwabe) und eine Pollenwabe zusammen mit allen Bienen darauf (ohne Königin) in eine neue Beute gehängt. Zusätzlich werden noch Bienen hinzugefegt da ein Teil der Bienen zurück in den alten Stock fliegt. Die jetzt weisellosen Bienen ziehen sich eine neue Königin nach. Von Vorteil kann es auch sein eine Wabe mit bestifteter, ausgesuchter Königinnenzelle zu verwenden. Legt die neue Königin Eier wird das neue Volk gefüttert und bei Bedarf mit Mittelwänden erweitert. Bis zum Herbst ist dann ein starkes neues Bienenvolk entstanden.

Flugling und Brutling: (Zwischenbrutableger) Pflegt ein Volk schon Weiselzellen, werden die Brutzargen mit der Königin auf einen neuen Boden neben dem alten Platz gestellt. Auf dem alten Platz (mit dem alten Boden) wird eine Zarge mit 1 bis 2 Brutwaben mit offener Brut und Stiften und Mittelwänden gestellt. Darauf steht der alte Honigraum/räume. Dadurch verliert der Zwischenbrutableger alle Flugbienen und Bienen, die schon mal vorgeflogen sind, da sie an den alten Platz zurückfliegen. Der kahl geflogen Zwischenableger verliert dadurch die Schwarmlust. Der weisellose Flugling setzt nun Nachschaffungszellen an. Nach einer Woche werden alle Weiselzellen ausgebrochen. Er bekommt nochmals eine Wabe mit offener Brut zugehängt. Nach einer weiteren Woche zerstört man nochmals die Nachschaffungszellen. Nun können beide Volksteile wieder miteinander vereinigt werden.