Schulprojekt Bienen
Das Schulprojekt Honigbiene, von Frau Voigt Referendarin an der Timm-Kröger-Schule in Elmshorn.
Der Plan: Ende April erhielt ich eine Anfrage per Mail, ob ich meine Ausstellungsstücke für ein Bienenprojekt ausleihen würde und vielleicht auch als Bienenfachmann unterstützend sein könnte. Absender Frau Voigt, Referendarin an der Timm-Kröger-Schule in Elmshorn. Wir verabredeten uns, um die Sache zu besprechen. Gemeinsam mit einer Ihrer Mentorinnen und deren kleiner Tochter besichtigten wir einen meiner Bienenstände, sozusagen zum „Kennen-lernen“. Im wahrsten Sinne des Wortes streichelten wir dort die Bienen am Flugloch, das überzeugte mich dass ich das Projekt mit all meinen Möglichkeiten unterstützen würde. Anschließend schauten wir uns alle meine Exponate an,-Begeisterung pur!
Ziel des Projektes: Frau Voigt erläuterte mir Ihr Projekt: Ihr Ziel, eine große Skepsis und auch Ablehnung von Seiten der Kinder, die der Projektidee entgegenstand, in das Gegenteil umzukehren. Einen ausgearbeiteten Plan hatte Frau Voigt gleich mit dabei.
Aufbau der Exponate: Kurzum 2 Wochen später schafften wir alle Teile und Geräte in Ihre Schule. Frau Voigt hat dann alles aufgebaut um die Kinder damit zu überraschen. Danach berichtete sie mir, dass die Vorbehalte der Kinder sich in Neugierde verwandelt hatte und mehr noch, ihr Interesse war geweckt. Eine Woche später installierten wir den vorbereiteten Bienenschaukasten im Atrium der Schule. Der Schaukasten im Atrium Alles wurde unter die Lupe genommen.
Reaktion der Schüler: Die Begeisterung der Schüler und ihrer Frau Voigt war na ja, wie soll ich sagen, einfach toll. Eine Honigwabe frisch aus dem Bienenvolk zum Verkosten lieferte ich noch mit. Daraufhin beschloss eines der Kinder und genau der welcher sonst Schwierigkeiten beim Lernen hatte, sich ein Buch aus der Bücherei zu besorgen, weil er nun Imker werden will.
Die Honigschleuderung: Ein Honigschleudern mit Beteiligung der Schüler ist immer eine große Sache. Und das war es dann auch, bei 23 Schüler nicht ganz so einfach, aber umso aufregender. Am Morgen dieses Tages regnete es, schnell die Honigzarge von einem Volk abgeräumt und ins Auto, gerade fertig klarte es auf und ein sonniger Tag begann. An der Schule erwartete mich Frau Voigt, die schon die ausgeliehene Schleuder geholt hatte. Die Schleuder, die schwere Honigzarge die Treppen rauf und ab in den Klassenraum. Jetzt einen Blick in den Schaukasten, seine Majestät die Königin legte gerade Eier, alles wie abgesprochen. Es blieb noch Zeit für einen Kaffee, Aufbau der Utensilien und kurze Verständigung über den Ablauf und Zeitplan. Pünktlich zur Stunde strömten 23 Kinder in den Raum, und dann explodierte alles oder hätte explodieren können. Frau Voigt brachte aber sofort alles unter Kontrolle und schon saßen alle Schüler an ihren Tischen. Ich hatte Glück das meine Brillengläser nicht zersprungen sind bei dem „Gute Morgen Herr Schade“ aus 23 Kindermündern. Los ging es mit einer Fragerunde, es ging alles gut bis auf die Frage:“ Woher stammt der Name Biene“? Auch ein am Kopfgekratze half nicht weiter, ich musste passen. Na wer weiß es? (Meine Nachforschungen haben leider nichts ergeben) Einige Erklärungen zum Honig und der Honigschleuderung gingen der praktischen Tätigkeit voraus. Nun wurden die Kinder in Gruppen eingeteilt, mit Gruppe 1 ging es los, alle anderen Kinder sollten an den Tischen weiterarbeiten. Weit gefehlt, alle drängten sich um die Schleuder. Frau Voigt löste schnell das Gewühle auf, indem Sie einen Teil der Kinder zum Schaukasten schickte. Nun durfte jeder an seine Station: Waben an den Entdecklungstisch geben, Waben entdeckeln, Waben in die Schleuder… Jeder sollte schließlich alle Tätigkeiten einmal ausführen. Etwas schwierig war es verständlicherweise die Reihenfolgen einzuhalten, aber alles klappte. Beim Andrehen der Schleuder durch 2 Jungs geriet diese in ganz gefährliche Schieflage, aber gerade noch gerettet, nun mußten noch zwei Schüler die Sache sichern. Der spannende Moment: alle Kinder, gefährlich mit einem Löffel bewaffnet, drängten vor dem Honigauslauf an der Schleuder. Auf den Hahn und golden lief der Honigstrahl heraus. Eigentlich sollte der Goldstrahl das Honigsieb erreichen, tat er aber nicht weil…. er von vielen Löffeln daran gehindert wurde, dadurch umgeleitet in die Münder der Honigschlecker verschwand. Noch einmal gab es eine Fragerunde, danach Gruppenaufstellung fürs Foto und ein Abschlußliedchen. Eine tolles Erlebnis für alle, das bestätigen auch immer wieder diejenigen (leider zu wenige) die so etwas durchführen.
Vorstellung ihres Projektes durch die Schüler: Gern und mit Stolz präsentieren Kinder ihre Arbeiten und Wissen den Eltern, Großeltern und Verwandten. Ein von den Kindern gemaltes Begrüßungsschild am Haupteingang zeigte den Weg zum Projektraum. Viele Eltern und Großeltern waren gekommen. Nun wurden die (fast-) nichtwissenden Erwachsenen von den Projektbeteiligten schlau gemacht. Wie konnten die Besucher nur so wenig wissen? Da war Aufklärung durch die als Bienen verkleideten Kinder dringend nötig. Das in der Ausstellung, und besonders am Bienenschaukasten. Endlich hatten dieEltern mal eine Bienenkönigin sehen können und gezeigt wurde ihnen auch, was eine Drohne ist, Bieneneier, Bienenbrut und, und, und…. Alles wurde den Eltern gezeigt.. Wabenzellen… und die Augen der Biene. Die erschöpften Erwachsenen erholten sich danach bei Kaffee und Kuchen. Etwas Besonderes wurde ihnen dann noch geboten. Ich hatte der Klasse bei der Honigschleuderung versprochen, den Bienentanz mit ihnen zu tanzen. Das war untergegangen, aber nicht vergessen worden. Nun war‘s aber soweit. Ein Mädchen erklärte, warum Bienen tanzen. Zur Freude der Kinder und Zuschauer machte ich die Sache vor. Dann schlossen sich alle Kinder an, Sie tanzten den Schwänzeltanz, wackelten mit dem Po, erst langsam dann immer schneller, es war ein Riesenspaß. Die Superbiene Frau Voigt kann sehr zufrieden sein mit dem Projekt, und das war Sie auch, man sah es Ihr an. Die Projektteilnehmer betrachten inzwischen den Bienenschaukasten als ihr Eigentum. Wollen andere Schüler sich die Bienen anschauen, müssen sie eine Erlaubnis bei den Projektschülern einholen.
Was noch…Folgen der Aktion: Munter fliegen die Bienen immer noch durch das Atrium der Schule, die Schildkröte „Otto“, die auch dort lebt, wundert sich auch immer noch. Dieses große Atrium ist wie geschaffen für die Aufstellung von Bienen. Angedacht ist es, dort dauerhaft Bienen aufzustellen. Frau Voigt ist weiterhin von den Bienen begeistert. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass Sie später an Ihrer Schule zumindest solche Projekte auflegt oder auch eine Schulbienen AG gründet. Bilder: Ch. Voigt