Hummeln

Hummeln

Hummelnest

Ohne Hummeln können sich viele Pflanzen nicht vermehren. Das gilt für Gewächse mit tiefem Blütenkelch weil nur Hummeln ein Saugrohr (Rüssel) haben der lang genug ist um den Nektar zu erreichen (z.B. Taubnessel, Rotklee). Hummeln fliegen, dank ihres Pelzkleides, auch bei niedrigen Temperaturen und tragen gerade im Frühjahr wesentlich zur Bestäubung von Bäumen und Kräuterpflanzen bei.


Das Honigbienen im Gegensatz zu Hummeln nur ab 12°C ausfliegen und bestäuben wird immer wieder behauptet. Das ist aber falsch!

Gern wird dieses Märchen von Obstbauern die Hummeln einsetzen behauptet und von Firmen die Hummelvölker zur Bestäubung verkaufen.

Honigbienen fliegen auch bei weit unter 10°C aus und bestäuben natürlich.


Hummeln nehmen eine Zwischenstellung, entwicklungsgeschichtlich gesehen, zwischen Solitär- und Honigbienen ein. Hummeln bilden Staaten wie die Honigbienen auch, allerdings primitiver.

Die Hummelkönigin ist ein Vollweibchen welches im Frühjahr ein neues Nest gründet. Es verrichtet alle Arbeiten, vom Bau der Zellen (aus eigenem Körperwachs), bis zur Aufzucht und Verteidigung der Brut und Anlegen eines Futtervorrates. Hat eine Hummelkönigin einen Nistplatz gefunden (Erdhummeln bevorzugen alte Mäusenester), so zieht sie in einer  tönnchenförmigen Zelle mehrere Larven auf. Nach dem Schlupf helfen diese ersten kleineren, verkümmerten (durch die Enge der Zelle) Töchter, beim Aufbau des Nestes. Das Nest wächst, die Königin wird entlastet, braucht sich auch später nicht mehr um die Nahrungsbeschaffung zu kümmern. Durch die besseren Bedingungen kann sich die Hummelkönigin nur noch um die Eiablage kümmern. Im Laufe des Sommers entstehen immer größere Hummeln. Ein Hummelvolk kann zwischen 60 und 600 Tiere umfassen. Im Spätsommer werden männliche Hummeln und Königinnen aufgezogen. Begattete Königinnen überwintern an geschützten Stellen in einer Winterstarre. Sie gründen im nächsten Frühjahr ein neues Volk. Das alte Nest stirbt aus.

Hilfe für die Hummeln.

Naturnahe Gärten mit futterspendenden Blüten-Pflanzen bieten die besten Voraussetzungen. Nahrungspflanzen sind alle Weidenarten, Stachel-Johannis-Brommbeeresträucher auch viele blühende Kräuter, Rotklee, Wicken, Disteln, Sonnenblumen, Mauerpfeffer u.v.m.

Es gibt auch Hummelnistkästen (oberirdisch oder unterirdisch) die im Handel angeboten werden.