Bienenwachs

Von woher kommt Bienenwachs

Wachs indogermanisch „ueg“ bedeutet „Weben oder Gewebe“ (also das von Bienen Gewebte). Cera alba-weißes gebleichtes
Die Arbeiterinnen produzieren das Wachs in ihren Wachsdrüsen. Das sind spezialisierte (4 Paar) Hautdrüsen auf der Bauchseite des Hinterleibes. Sie sind bei 12 bis 18 Tage alten Bienen voll entwickelt. Bei älteren Bienen verkümmern die Wachsdrüsen, lassen sich aber in Notsituationen reaktivieren. Am meisten Wachs wird während der Wachstumsphase des Bienenvolkes in den Monaten April bis Juni erzeugt. Frisch produziertes Bienenwachs ist schneeweiß. Später verfärbt es sich hellgelb bis dunkelgelb. Die gelbe Farbe stammt von Propolis und Pollenfarbstoffen. Wachs-Honig-Propolis-und Pollenaromastoffe verleihen dem Bienenwachs seinen angenehmen Duft. Die Rohstoffe für die Wachsbildung im Bienenkörper sind Kohlenhydrate, Honig oder Zuckerwasser. Die Wachsproduktion und Bautätigkeit im Bienenvolk wird bestimmt durch-den Nektareintrag (je mehr Nektar, desto mehr Wabenzellen werden benötigt),
– das Brutgeschehen (je mehr ein Volk brütet, umso mehr Zellen braucht es),
– das Vorhandensein einer Königin (weisellose Völker bauen nicht),
– die Tagestemperatur (steigende Frühjahrstemperaturen erhöhen den Bautrieb). Bienenschwärme sind gewaltige Baumeister, da sie zu Anfang keinen Wabenbau besitzen bauen Jung-wie Altbienen.

Eigenschaften des Bienenwachses Farbe: gelb bis graubraun Bruch: Feinkörnig, stumpf, nicht kristallinisch. Geruch: Honigartig, besonders in erwärmtem Zustand Dichte: 0,95 bis 0,97 Schmelzpunkt: 62 bis 66 °C Flammpunkt: 265 °C Säurezahl: 17 bis 23 Esterzahl: 70 bis 80 Verseifungszahl: 87 bis 103 (Säurezahl plus Esterzahl) Löslichkeiten: Unlöslich in Wasser und kaltem Alkohol, löslich in Äther, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff sowie Fetten und ätherischen Ölen. Die chemische Zusammensetzung von Bienenwachs: Bienenwachs besteht im wesentlichen aus: 14% Kohlenwasserstoffen, 35% Einfachestern, 14% Doppelestern, 15% Bienenwachs; Cera flava gelbes Bienenwachs.
sonstigen Estern und 15% Fettsäuren. Mehr als 300 Bestandteile sind im Bienenwachs enthalten, aber nur 4 mit mehr als 5%. Zur Geschichte von Wachs und Kerze: Bereits in Ägypten wurde Wachs für die verschiedensten Zwecke verwendet, insbesondere bei der Mumifizierung Verstorbener sowie zu Beleuchtungszwecken, jedoch nicht in Form der uns bekannten Kerze mit einem Baumwolldocht als Brennschnur. Aus der Antike sind Schreibtafeln, kleine Skulpturen, Masken und Amulette aus Bienenwachs überliefert. Das Wachstafelbuch oder Diptichon (zweiteilig), Triptichon (dreiteilig) wurde im Mittelalter benutzt. In eine auf Holzplatten aufgetragenen schwarzen Schicht aus Bienenwachs wurde mit dem Griffel (Stilus) geschrieben. Bei Bedarf wurde die Schrift durch Glätten wieder gelöscht. Wachstafeln dienten im Schulbetrieb und in Klöstern als Schreibtafel, Luxusexemplare wurden bei der hl. Messe benutzt. Kerzen als Zeitmesser: In genau berechneten Abständen waren Metallstücke in Wachslichter eingelassen die beim Niederbrennen frei wurden und in ein Metallgefäß vielen und dadurch einen klingenden Ton erzeugten.

Seit wann gibt es Kerzen? Das erste Auftreten der Kerze lässt sich historisch nicht schlüssig nachweisen. Auf der Abbildung -etruskisches Grabgemälde von Orvieto – sind deutlich zwei Kerzenleuchter zu erkennen.

Es ist dies der bis heute einzige Hinweis, dass eine Art Kerze schon im 4.Jh. v.Chr. bekannt war. Anzunehmen ist auch, dass schon sehr früh kerzenähnliche Lichtfackeln verwendet worden sind. In der Antike dienten Papyrus, Flachs, Wollkraut oder Schilfgras als Brennkern im Bienenwachs. Weitere Lichtquellen waren Holz sowie Kienspan, in Öl, Fett oder Talg getaucht. Der Kerze begegnen wir im 1. und 2. Jahrhundert n.Chr. Mit dem Aufkommen des Christentums stieg der Bedarf an Wachskerzen für den Kultus wie auch zur Beleuchtung der Gotteshäuser. Kirchen verlangten Wachssteuern und Wachszinsen. Kerzengeld, Wachsgaben und Lichterstiftungen waren nötig, um die Versorgung der christlichen Kirchen mit Wachs sicherzustellen. Auch in vornehmen Häusern und Handwerkszünften wurden Kerzen benützt. Während an Fürstenhöfen Kerzenluxus betrieben wurde, mussten sich arme Häuser mit Talglichtern oder dem Kienspan begnügen. Aus der Antike sind uns Schreibtafeln, kleine Skulpturen, Masken und Amulette aus Bienenwachs überliefert. Heinrich Schliemann entdeckte bei seinen Ausgrabungen in Troja eine Gießform für das heute noch gebräuchliche Wachsschmelzverfahren. Mit der Entdeckung von Stearin (1818) und Paraffin (1830) verlor Bienenwachs als Grundstoff für Kerzen von Bedeutung. LICHT: 20000 v. Chr. Durch das Aneinanderschlagen von Feuersteinen wird Feuer erzeugt. In flachen Steinschalen mit Tierfett brennt ein aus Pflanzenfasern gedrehter Docht. Um 500 v. Chr. Die Etrusker entzünden Kerzen aus Tierfett. Im Mittelmeerra um werden kunstvolle Lampen für Olivenöl entwickelt. 1849 Erste elektrische Beleuchtung mit Bogenlampen in der Oper von Paris.

Gereinigtes Bienenwachs im Klotz

Anwendung: derWabenmuster/Form Verkehrsplan, Aluminiumwabe, Flugzeugleitwerke, Raketenflügel, Triebwerkgehäuse, Treibstoffzellen, Komponenten für den Flugzeugrumpf, Helikopter Rotorblätter und Trennwandverbindungspanelen für den Schiffbau.